Was kommt nach dem Google Universal Analytics Sunset?

03/2023

Ab erstem Juli 2023 wird Universal Analytics nicht mehr unterstützt. Nutzer:innen sollten bis dahin auf ein anderes Analyse-Tool umgestiegen sein. Was liegt da näher, als direkt auf Google Analytics 4 zu setzen?

  1. Keine Datenmigration
  2. Mangelnder Funktionsumfang
  3. Erschwertes / kostenpflichtiges Dashboarding
  4. Google im Fokus des Datenschutzes

Was einen Tool-Wechsel gerade jetzt einfacher macht

Der auslaufende Support für Universal Analytics ist der wesentliche Grund, warum spätestens jetzt ein neues Web Analytics Tool aufgesetzt werden sollte. Und die Zeit bis Ende Juni will gut genutzt sein: denn auch wenn Google Analytics 4 die naheliegende Lösung zu sein scheint, gibt es sehr gute Gründe, einen anderen Anbieter auszuwählen.

1. Keine Datenmigration

Durch die unterschiedlichen Datenmodelle (Session vs. Event) ist es nicht möglich, historische Daten aus Universal Analytics in GA4 zu migrieren. Eine Daten-Historie wird es nur innerhalb GA4 geben, nicht aber über Universal Analytics- und GA4-Accounts hinweg. Zwar bietet Google eine automatisierte Migration von UA-Accounts auf GA4 an, allerdings betrifft dies keinerlei Daten, sondern nur diejenigen Konfigurationen, die in beiden Tools vorhanden sind. Entsprechend sollte man diese Migration auch selbst vornehmen..

2. Mangelnder Funktionsumfang

Wer die Reports in Universal Analytics gewohnt ist, mag davon ausgehen, das mit einem Switch auf GA4 zumindest die schwere Umgewöhnung an ein anderes User Interface hinfällig ist. Aber auch hier ist GA4 anders, als sein Vorgänger: abgesehen davon, dass mit dem neuen Datenmodell auch analytisch einiges anders bewertet werden muss, fehlen auch einige Funktionen der bisherigen Version (z.B. bestimmte Filter, Verweisausschlussliste​, Contentgruppen​​ oder Custom Dimensions auf Produktebene). Die Google Analytics 4 Property bringt trotz zahlreicher Updates noch nicht die vollen Möglichkeiten mit, die Universal Analytics bietet.

3. Erschwertes / kostenpflichtiges Dashboarding

GA4 wird sich natürlich stetig weiter entwickeln. Ein Umstand aber, der bei der Nutzung von Google Analytics (egal welcher Version) bislang nur mäßig negativ auffiel, wird mit einem Update an anderer Stelle zu einem echten Problem: Wer die kostenfreie Möglichkeit nutzt, Dashboards in Looker Studio (ehemals Data Studio) zu erstellen, wird mit GA4 starke Einschränkungen hinnehmen müssen. Denn mit der neuen Quota-Regelung ist die Nutzung von Looker Studio zur GA4-Analyse auf ein Minimum limitiert.

Die GA4-API Quotas sorgen dafür, dass nur noch eine eine bestimmte Zahl an Abfragen aus GA4 in Lookerstudio möglich sind - ist das Limit (bzw. eines der Limits) erreicht, sind keine Abfragen mehr möglich und im Dashboard wird nichts mehr angezeigt. In der kostenpflichtigen GA4-Version sind diese Limits zwar deutlich höher, allerdings auch schnell erreicht, wenn mehrere Personen häufig Analysen tätigen, Dashboards aufrufen oder neue Reports und Dashboards anlegen. Abhilfe schafft bei mehr als nur geringen Abfragen Big Query, allerdings fallen damit neben Kosten für die Datenhaltung und Datenabfragen auch ein höherer Aufwand für die Maintenance an. Drittanbieter-Tools, die diese Möglichkeit ebenfalls bieten, sind mitunter günstiger, können Daten aus GA4 aber, anders als BigQuery, oft nicht vollständig abfragen.

Was bleibt: Dashboarding mit GA4 bedeutet neben zusätzlichen Kosten auch ein komplexeres Setup und damit einen Verlust an Komfort gegenüber Web Analytics-Lösungen, die zu gleichen oder niedrigeren Kosten eine umfassende Visualisierung mitliefern.

4. Google im Fokus des Datenschutzes

Wer zudem noch datenschutzrechtliche Bedenken beim weiteren Einsatz von GA4 hat, sollte zumindest andere Anbieter prüfen. Und ist damit nicht einmal nur auf europäische Anbieter beschränkt: insbesondere aufgrund der mangelnden Möglichkeit, Nutzerdaten zu anonymisieren, ist besonders Google in den Fokus der Behörden gerückt, andere Anbieter auf ähnlicher Qualitätsstufe, wie z.B. Adobe Analytics, haben hier bessere Möglichkeiten in der Konfiguration.

Ob Google Analytics 4, Piwik Pro, Econda, Mapp oder Adobe Analytics: mit der “grünen Wiese” die ab Juli 2023 für Google Universal Analytics-Nutzer:innen entsteht, gibt es keinen besseren Zeitpunkt, die bisherige Web Analytics Strategie zu überdenken und ein zukunftsfähiges Setup anzugehen.

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