ITP 2.1: Safari schränkt Cookie-Speicherung stark ein

04/2019

Apple hat seine Intelligent Tracking Prevention (ITP) auf Version 2.1 aktualisiert. Mit diesem Update wird nicht nur die Speicherung von 3rd Party Cookies verhindert, sondern auch First Party Cookies im Safari Browser nur noch maximal sieben Tage gespeichert. ITP2.1 hat damit einen umfangreichen Einfluss auf Web Tracking und Online Marketing.

Früher waren Apple/Safari-spezifische Änderungen nur eine Randnotiz, heute aber ist der Anteil von Safari bei den Browsern deutlich höher, weshalb ITP 2.1 erhebliche Auswirkungen auf Tracking und Online Marketing hat. Im groben Durchschnitt liegt der Safari-Traffic bei

  • ca. 30% des Gesamt-Traffics
  • ca. 45% des Mobile Traffics
  • ca. 60% des Tablet Traffics

ITP 2.1 wirkt sich dabei konkret auf Web Technologien, die clientseitig Cookies schreiben, aus. Das heißt zum Beispiel auf

  • die gängigen Web Analytics-Lösungen (Google, Adobe, Webtrekk, etc.)
  • A/B Testing oder
  • das Online Marketing, beispielsweise Google Ads, Facebook, Criteo, Affiliates usw.

Wenn 3rd Party Cookies nicht mehr genutzt werden können und First Party Cookies von der "Haltbarkeit" her eingeschränkt werden, hat das große Auswirkungen auf die Daten und damit zusammenhängenden Analysen. So zum Beispiel:

Analysen, die sich auf New / Return Visits beziehen:

  • Die Anzahl von Unique Visitors wird steigen, da ein User nach sieben Tagen Inaktivität auf der Seite als neuer User eingestuft wird.
  • Das Verhältnis New vs. Returning Visitor wird sich stark verändern: der Anteil "New Visitor" wird entsprechend steigen.
  • Weitere visitorbasierte Kennzahlen, z.B. eine visitorbasierte Conversion Rate würde sinken.
  • Visitorbasierte Fallouts oder Flows werden sich ebenfalls verändern.

Analysen, die über einen singulären Visit hinausgehen:

  • Customer Journeys mit einer Unterbrechung von mehr als sieben Tagen können nicht mehr als eine Journey erfasst werden. Nach der beschriebenen Inaktivität beginnt eine neue Journey.
  • Attributions-Ketten im Online Marketing
  • Bewertung von Paid-Kanälen und damit verbundene Budget-Entscheidungen

Und schlussendlich: A/B-Tests, die via Cookie gesteuert werden und darauf basierende Entscheidungen.

Natürlich gibt es Alternativen, wie vorgegangen werden kann, um weiterhin notwendige Daten zu erhalten: z.B. Nutzung des Local Storage (fragt sich nur, wann Apple hier den Riegel vorschieben wird), serverseitig gesetzte 1st Party Cookies oder Serverside Tracking. Wie genau das beste Szenario aussehen kann, ist vom individuellen Setup und Geschäftsmodell abhängig. Und auch davon, wie mit den sich dadurch verändernden Daten in Marketing, UX und eCommerce umgegangen werden soll.

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